Cailandiar – Die weiße Maid Band 1: Das Erwachen (Leseprobe)

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Kapitel 1: Mans – Geburt, Beginn

Ein heiseres Stöhnen riss sie aus dem Schlaf, wie so oft in der Nacht. Es drang aus dem Nebenzimmer an ihr Ohr, leise noch, aber immer und immer wieder. Dem Geräusch wendete sie den Rücken zu, doch änderte es nichts daran, dass sie es hören konnte. Sie versuchte es aus ihrem Kopf zu verdrängen, wie man den Dreck vom Boden fegt, um nicht mehr darauf laufen zu müssen, doch auch dies funktionierte nicht und so drehte sie sich schlussendlich auf den Rücken, um die Augen zu öffnen und an die Decke zu starren. Die Laute vergingen nicht, wurden sogar lauter und intensiver. Die dicke Wolldecke zog sie bis über den Kopf. Auch wenn darunter die Luft stickig war, so war das Stöhnen doch immerhin gedämpft. So ruhte sie einige Momente, bis es ihr trotz des bald anbrechenden Winters zu warm wurde und sie die Decke wieder von sich schlug. Ihren Kopf drehte sie, sodass sie hin zu der Wand blicken konnte, die ihr Zimmer vom Raum trennte, aus dem die Geräusche kamen. Der Blick verharrte, als könnte sie hindurch starren und ihre Augen gewöhnten sich dabei langsam an die Dunkelheit, die nur vom Sternenlicht durchbrochen wurde, welches durch das Fenster neben dem Bett drang.

Zum Stöhnen gesellte sich auch ein rhythmisches Schlagen von Holz auf Holz, welches sie fast verrückt werden ließ. Die Augen kniff sie zusammen und starrte die Wand böse an, als würde der Blick genügen um Ruhe einkehren zu lassen, bis sie den Blick losriss und an die hölzerne Decke blickte. Die wollene Decke schlug sie ganz von sich und setzte sich im Bett auf. Es war kühl. Noch nicht so kalt, wie es im Winter sein würde, aber es reichte um sie frösteln zu lassen. Die Arme schlang sie um den dünnen Leib und drehte sich auf dem Bett so, dass sie die Füße auf den Boden setzen konnte und sich erheben. Zum Fenster trat sie hin und lehnte sich an das schmale Stück Wand, welches es noch auf der rechten Seite über ließ. Die Sicht war durch das milchig weiße Glas getrübt, die Sterne konnte man so aber dennoch funkeln sehen. Die Geräuschkulisse ließ sie so in ihrem Rücken und wenigstens der Kleiderschrank, der noch an der Wand stand, dämpfte die Lautstärke etwas. Das Augenpaar richtete sie zum Fenster hinaus, über die kleine Stadt hinweg in den Himmel, an dem die Sterne und nicht zuletzt der Mond thronte. Ein zunehmender Mond, der bald schon vollendet war und von der Ankunft des Winters sprach. Es waren die letzten Tage des Erntemondes, die sie begingen. Einige Zeit starrte sie den großen Himmelskörper an, ohne dass ein Gedanke durch ihren Kopf ging. Die Hände rieben dabei über die Oberarme und der nur von einem dünnen Nachthemd bedeckte Leib schlotterte. Wenigstens etwas, was sie vom Stöhnen und Klappern ablenkte.

Ihren Blick ließ sie tiefer schweifen und blickte über die Häuser hinweg. Weit konnte man sehen, über viele der mit hölzernen Dachschindeln gedeckten Dächer, die weiß angestrichen wurden. Nur wenige der mit dem typischen weißen Stein verkleideten Gebäude nahmen ihr die Sicht, sodass sie die kleine Stadt fast vollkommen im Blick hatte. Auch wenn sie nicht oft draußen war und bei Weitem nicht alle der Gebäude einer Person oder einer Zunft zuordnen konnte, wusste sie doch, dass in keinem der Häuser am Tage je jemand still stand. Die Stadt war geschäftig.

Eine Stimme erklang durch die Wand hindurch, die sie herumfahren ließ, wobei sie fast gegen den Schrank stieß. Auch wenn sie nur wie ein Flüstern an ihr Ohr drang, konnte sie doch ahnen, wie laut sie im Zimmer nebenan selbst sein musste. Es klang, als würde sie Befehle geben, auf die keine Antwort gegeben wurden. Die Augen schloss sie und verdrängte schnell die Bilder, die sich in ihrem Kopf bildeten. Würde sie diese nicht besiegen können, würde es sie den restlichen Schlaf kosten. Blind setzte sie sich auf die Bettkante und legte den Oberkörper auf die Beine, die Arme weiter fest um den Oberleib geschlungen. Zu allem was ihr heilig war betete sie, dass es bald aufhören mochte. Nicht nur das Stöhnen, Klappern und die Stimme, sondern alles um sie herum.

Ein heiserer Schrei, dann war alles still. So sehr sie sich die Stille herbeigesehnt hatte, so sehr beunruhigte sie sie und den Kopf hob sie, um zur Wand neben dem Schrank zu blicken. Würde sie den Arm ausstrecken, könnte sie diese berühren. Ihr Raum war nicht groß, doch es war ihrer allein und darum war sie dankbar. Wieder hörte man leises Geflüster, diesmal wurde es auch erwidert. Eine männliche Stimme, die zuvor die Befehle gegeben hatte und eine dünne, weibliche Stimme. Einige Worte wurden gewechselt, dann hörte man, wie sich eine Tür öffnete und nach einem Moment wieder schloss. Ruhe kehrte ein.

Sie legte sich zurück auf das Bett und zog die Decke über sich, um dem fröstelnden Körper Wärme zu gönnen und sich sogleich auf die Seite zu drehen, den Rücken zur Wand hin. Allem würde sie gern den Rücken zuwenden, doch konnte sie es nicht. Es fehlte ihr die Kraft und die Mittel. So schloss sie die Augen in der Hoffnung, der Schlaf, der ihr fern geblieben war, würde sie bald wieder einholen und die Hoffnung wurde auch schon bald erfüllt.

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ sie erwachen. Unsanft, wie es schon in der Nacht war. Die Lider öffneten sich und sanken auch gleich wieder nieder. Es war hell, die Sonne stand hoch und schien genau in ihr Zimmer hinein, sodass es sie blendete. Der Mittag war schon angebrochen. Noch einmal hämmerte es gegen die Tür.

„Du faule Nordländerin, wenn du nicht gleich Antwort gibst, reiß ich die Tür auf und komme hinein und dann ist es zu spät. Dann wirst du eine der Huren des Hauses und nur die halben Bettler bedienen, die sich hierher verirren.“ Erklang von außen eine scharfe Stimme, die eindeutig weiblich war und alles vom Geschwungenen missen ließ, was sonst in ihr hörbar war. Sie setzte sich ein Stück weit auf, lehnte sich auf die Ellen und blickte zu der hölzernen Tür hin. Die Drohung würde man wahr machen, daran hatte sie keine Zweifel.

„Ich komme glei … „

„Du sollst nicht gleich kommen, du sollst sofort kommen, Abschaum. Die Gäste warten nicht, bis du endlich dazu bereit bist deine Arbeit anzutreten. Die wollen keinen Kuhstall vorfinden, nur weil das Kalb zu dumm war ihn zu säubern.“ Ging die Tirade weiter, doch bevor sie antworten konnte entfernten sich die Schritte auch schon eilig von der Tür. Das Stampfen ließ darauf schließen, dass die Besitzerin der Stimme in Rage war, aber das war sie so oft, dass man es nicht mehr zählen konnte. Mittlerweile hatte sie es als normalen Zustand kennengelernt.

Sie erhob sich vom Bett und streckte die Arme über den Kopf, um den Rücken einmal durchzustrecken. Das Nachthemd griff sie sich dann am Saum und zog es in einer flüssigen Bewegung vom schlanken Körper. Die Bürste, welche auf einem Beistelltisch neben dem Schrank lag, griff sie und mit dem Blick aus dem Fenster hinaus bürstete sie das goldblonde, schulterblattlange Haar, welches sie ihr eigen nannte. Es war gepflegt, so gepflegt sie es mit ihren Mitteln halten konnte. Die Bürste war das einzige dieser.

Der Himmel war klar und von Wolken frei.Viel Regen oder Schnee gab es in dieser Region nicht, dennoch aber war sie so fruchtbar, dass man sich in ihr ansiedeln konnte. Die Flüsse und Bäche, die aus dem nördlichen Gebirge quollen, waren verantwortlich dafür. In den massiven Gebirgen schmolz der Schnee, der dort im Winter in Massen nieder ging, und das Wasser floss in die Ebene hinab, die sich südlich von dieser befand. Die Nordlande sorgten dafür, dass sich dieser kleine Landstrich ernähren konnte. Dankbarkeit zeigte man dafür nicht.

Nachdem das Haar einigermaßen gebändigt war, legte sie die Bürste zurück und trat an den Schrank heran, um diesen zu öffnen. Zwei Kleider hingen darin auf hölzernen Bügeln. Beide waren von matt weißer Farbe, die auf Wolle als Material hinwies. Eines war kurz, mit kurzen Ärmeln und das andere länger, ebenso waren es auch die Ärmel. Eben jenes griff sie und streifte es über den Körper. Der Stoff an den Armen wurde zurecht gezogen und auch der, der die Knöchel umspielte. Schlussendlich schlüpfte sie in die Schuhe hinein, die aus nicht mehr als einer Stoffumhüllung mit lederner Sohle bestanden. Sie waren nicht bequem, wie es Stiefel gewesen wären, die sie sich schon lange wünschte, doch es war besser als mit nackten Füßen über den hölzernen Boden zu wandern, oder die Straßen, wie es viele der ärmeren Menschen mussten. In diesem Moment wünschte sie sich einen Spiegel, um ihr Aussehen zu prüfen und sich kurz in die Augen blicken zu können, doch war sie nicht wichtig genug und vor allem war ihr Erscheinungsbild nicht wichtig genug, als dass man ihr einen Spiegel in ihr Zimmer gab. Ob sie sich wirklich in die Augen blicken konnte, dem war sie sich nicht bewusst.

Die Tür öffnete sie und trat hinaus in den langen Gang, der an den Stirnseiten von jeweils einem Fenster gesäumt war, die dem langen Flur ein mäßiges Licht spendeten. Für die Nacht gab es kleine Halterungen an den Wänden, in die man Kerzen stecken konnte, um nicht im Dunkeln durch den Korridor zu gehen. Meistens blieben sie unbenutzt, da es nur wenig Verkehr auf dem Flur gab in der Nacht. Ihre Füße trugen sie an den verschlossenen Türen vorbei, hinter denen man hier und da leise Gespräche hörte, zur Treppe hin, die sie hinunter stieg und somit in das Herzstück des Gebäudes vordrang.

Ein großer Raum lag vor ihr, dessen Deckenhöhe mindesten doppelt so hoch war wie die des oberen Stockwerkes. In der Mitte hing an dieser ein großer, silberner Kerzenleuchter mit unzähligen Kerzen, deren Wachs teilweise bereits über das Edelmetall hinweg geflossen war – ein Kind der letzten Nacht. Wie Wasser, welches einen Stein hinab floss und genau in diesem Moment eingefroren wurde sah es aus. Kleinere Wachspfützchen hatten sich auf dem Boden verteilt. Den Raum betrat sie und durchschritt den Korridor, den der massive Tresen aus Holz mit den auf der anderen Seite stehenden, durch Trennwände abgetrennten Sitzgruppen bildete, deren Bänke gepolstert waren. Drei Bänke bildeten ein U und zwischen diesen befand sich ein großer Tisch. Zehn Mann fanden ohne Probleme am Tisch Platz. Acht dieser Sitzgruppen waren es an der Zahl und in der Mitte dieser stand ein großer Kamin, der dem Raum Wärme spendete in den kalten Monaten, sowie ein warmes Licht in der Nacht, auch wenn es dank des Kerzenleuchters nicht nötig war. Die Fenster befanden sich am Ende des langen Raumes und waren mit schweren, gelben Stoffen verhangen, die das morgendliche Licht gerade genug hindurch ließen, dass man im Raum keine Kerzen entzünden musste, um etwas zu sehen. Etwas konnte man das durchsichtige Glas hindurch sehen. Hier hatte man besseres Glas verwendet.

Der ganze Stolz des Raumes und seines Besitzers waren jedoch die Wände. Deren Grund war weiß gestrichen und auf diesem prangten Bilder. Nackte Frauen in anzüglichen Posen zeigten diese. Ihre Brüste oder den Hintern streckten sie dem Betrachter entgegen und bei den meisten dieser Malereien konnte man auch die Region zwischen den Schenkeln deutlich erkennen. Wären es andere Motive, wäre es eine große Kunst für sie gewesen. Der Mangel an Kleidung und die eindeutige Wirkung ließen einen anderen Eindruck entstehen. Diese Bilder sollten Lust auf das machen, was das Haus zu bieten hatte und nicht künstlerisch sein. So blickte sie nur kurz auf die Malereien und wendete den Blick schnellstmöglich wieder ab. Jeder anderen wäre die Röte auf die Wangen getreten, hätte sie dies gesehen, doch sie war jeden Tag damit konfrontiert. Leider, wie sie sich im Kopf zugestand.

„Ich dachte immer, ihr Einmeire würdet im Winter aktiver werden und nicht wie die Bären Winterschlaf halten.“ Erklang da die zeternde Stimme, die sie schon zuvor hinter ihrer Tür vernommen hatte. Sie verwendete dabei die abwertende Bezeichnung für das Volk der Berge als würde sie auf den Boden spucken. Die Quelle war nicht schwer zu identifizieren. Hinter dem Tresen stand eine Frau im weit ausgeschnittenen, gelben Kleid, welches, wenn es weiter ausgeschnitten wäre, auch einen Blick auf die Füße zulassen würde, so dachte sie sich oft. Das Gesicht mit den mäßig ausgeprägten Wangenknochen und dem schmalen Kinn wurde von braunem Haar gekrönt, welches zu einem Zopf gebunden war. Zwei hell leuchtende, grüne Augen lagen in diesem, die ihr nun entgegen starrten. In ihnen konnte man den Hass und die Wut brodeln sehen. Das Alter der Frau war auf die dreißiger Jahre schätzbar.

„Ihr seid zu nichts zu gebrauchen. Du nicht, Anneria, und all die anderen nutzlosen Nordländer ebenso wenig. Ihr seid der Abschaum der Welt. Man hätte euch schon zur Zeit Mirens auslöschen sollen.“ Ließ die Frau weiter ihrem Hass freien Lauf. Sie war deutlich älter, als es die junge Anneria war und von größerem Wuchs, ebenso von wesentlich weiblicheren Rundungen geprägt. An ihrem Verstand zweifelte die Blonde aber oftmals. Mit gesenktem Kopf trat sie an den Tresen heran und blickte auf die hölzerne Oberfläche dessen. Kratzer befanden sich darin, die von Krügen herrührten oder absichtlich in das Holz gemacht wurden. Einige der Kratzer bildeten kleine Bilder, die nicht mehr zu erkennen waren oder die sie viel lieber nicht erkennen wollte.

„Du kennst deine Aufgabe.“ Waren die abschließenden Worte der Braunhaarigen und sie warf den Lumpen auf den Tresen, um sich dann umzuwenden und in der Tür zu verschwinden, die sich zwischen den Regalen mit Flaschen hinter dem Tresen befand. Anneria griff sich den Lumpen, der als Lappen diente. Ihre Aufgabe kannte sie und so schritt sie hin zu den Tischen, an denen am Abend noch in geselliger Runde gefeiert wurde und andere Dinge geschahen, an die sie lieber nicht denken wollte. Oft genug hatte sie gesehen, wie eines der Mädchen mit weit gespreizten Beinen auf dem Tisch saß und einer der Männer sich zwischen diese drängte. Und oft genug hatte sie auch Teile des Ergebnisses dessen aufwischen müssen. Den Lumpen ließ sie über das Holz des Tisches gleiten und nahm die Krüge dabei an sich, die noch darauf standen. Einige von ihnen waren noch halb voll, weil ihre Besitzer etwas anderes gefunden hatten, dem sie sich lieber ergaben. Ein Schaudern durchlief ihren Körper, verursacht durch die unmittelbar in ihren Kopf schießenden Gedanken, doch tapfer arbeitete sie sich Tisch um Tisch voran. Die verbliebenen Krüge stellte sie dabei auf dem Tresen ab. Das Abwaschen würde sie später auch noch übernehmen dürfen. Als sie gerade am Tisch direkt beim Fenster angekommen war, schwang die Tür auf, was sie herumfahren ließ. Ein großer, breiter Mann trat hinein und mit ihm die kalte Luft von draußen. Im Halblicht konnte Anneria nicht viel erkennen. Der Mann blickte sich um und schon allein an seiner Statur erkannte Anneria ihn. Das bullige Gesicht mit dem breiten Kiefer, der massiven Stirn und den ausgeprägten Wangen brauchte sie nicht zu sehen, und auch nicht den Schnurrbart, der wie ein kleines Gebüsch über der Oberlippe thronte. Die grünbraunen Augen fixierten das Mädchen, welches gleich darauf den Blick senkte.

„Nordländer. In die Augen schauen könnt ihr nicht. Solltet ihr auch nicht. Dafür habt ihr nicht genug Ehre. Wo ist sie?“ Erklang die tiefe Stimme, die unpassenderweise dazu die Worte so geschwungen betonte, als wären sie ein Gedicht und die rechte Betonung jeder einzelnen Silbe wichtig. An die typische Redensart hatte sie sich gewöhnt, aber nicht daran, dass sie aus solchem Munde stammte. Sah man den Mann, so würde man nicht glauben, dass er überhaupt sprechen konnte. Mit der rechten Hand, in der sich noch immer der Lumpen befand, deutet sie auf die Tür, hinter der ihre Peinigerin zuvor verschwunden war. Der Mann schnaubte und seine ledernen Stiefel brachten den Boden zum Knarzen, als er über diesen hin in die angewiesene Richtung schritt. Anneria ließ er tief durchatmend zurück. Es wäre nicht das erste mal gewesen, dass er ihr näher gekommen wäre, als es ihr lieb war. Der Duft seiner schweißgebadeten Männlichkeit umspielte beim bloßen Gedanken an diese ihre Nase. Ein Rümpfen und ein leichtes Schütteln war die Folge.

Der letzte Tisch wurde von Krügen und Dreck befreit, dann ging sie zum Tresen hin und legte den Lumpen auf diesem ab. Der Blick ging zu den Krügen und dann hin zu der Tür, hinter der man leise Stimmen hören konnte, die sich miteinander unterhielten. Mit der Hüfte lehnte sie sich seitlich an den Tresen an. Wenn sie in die Küche treten würde, um mit dem Abwaschen anzufangen, würde man sie schelten und schneller hinaus werfen, als sie hinein gehen konnte. Blieb sie am Tresen stehen, ohne ihrer Arbeit weiter nachzugehen, würde man sie schelten. Würde sie hinauf auf ihr Zimmer gehen, ohne ihre Arbeit getan zu haben, würde man sie schelten. So entschied sie sich einfach dafür, sich umzuwenden, rücklings an den Tresen zu lehnen und sich schlussendlich auf diesen zu setzen. Die so weit vom Boden entfernten Beine ließ sie baumeln. Die Augen wanderten hin zu dem Kamin, der erloschen war und in diesem Moment durchfuhr sie ein leichtes Frösteln. Ohne Decke oder Unterwäsche war es trotz des Kleides am Morgen kalt. Einer Nordländerin würde es nichts ausmachen, doch auch wenn sie alle so nannten war sie doch in diesem Haus geboren und damit nur von der Abstammung her eine Nordländerin. Die schneebedeckten Berge und grünen Täler hatte sie nie gesehen und würde sie wahrscheinlich auch nie zu sehen bekommen.

Eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte, ließ sie herumfahren und sie blickte die Frau an, die sich neben sie geschlichen hatte. Eine große und schlanke Schönheit war sie, gekleidet in weißen, leicht durchsichtigen Stoff, der dank seiner Enge die Rundungen hervorhob, die ihr die Natur geschenkt hatte. Trotz der Dünne des Stoffes sah man nur einen Hauch von dem, was darunter lag. Gerade genug, um die Fantasie anzuregen, ohne sie einzuschränken. Das Gesicht war von hohen, ausgeprägten Wangenknochen geziert und volle, mit einem leichten Rot versehene Lippen trugen ein Lächeln. Schwarzes Haar umspielte das Gesicht leicht lockig. Die tiefbraunen Augen blickten Anneria freundlich und mit einer Wärme entgegen, die einem Feuer gleich kam.

„Du bist es.“ Meinte Anneria erleichtert und das Lächeln auf den fremden Lippen steckte sie an. Die dunkle Haut der Frau verriet ihre Herkunft aus der südlichen Wüste. Die Hand mit den schlanken Fingern drückte einmal die schmale, weiße Schulter sanft und strich dann am Oberarm hinab, um wieder abzulassen. Die leichte Gänsehaut, die nicht nur durch das kurze Frösteln entstand, musste sie bemerkt haben.

„Guten Morgen, Tazana.“ Begrüßte eine warme und melodische Stimme, die vollends zu der Frau passte, die sich als ihre Besitzerin glücklich schätzen konnte. Tazana, so hatte sie ihr einst erzählt, war Zan-Kari, ihre Heimatsprache, und bedeutete nicht weniger als geliebtes Kind. Eine Liebkosung, der sie nur selten zu teil wurde. Einer der Gründe, warum sie sich in der Nähe der Dunkelhäutigen stets wohl fühlte. Wohler als irgendwo anders.

„Guten Morgen, Zanara. Du hast mich erschreckt.“ Gab Anneria unnötigerweise von sich, wobei das Lächeln leicht schief geriet und Zanara ein Schmunzeln entlockte. Die Hand hob sich wieder, um einmal durch das goldblonde Haar zu streifen. Zärtliche und liebevolle Gesten, die sie noch weniger gewohnt war als die liebkosenden Worte. Der Blick der braunen Augen fiel auf den Tresen und die Ansammlung der Krüge, die sich auf diesem befanden.

„Du warst bereits fleißig. Warum machst du nicht weiter?“

„Weil die Küche be … “ Und noch bevor die Nordländerin ihren Satz beenden konnte, hörte man aus der Küche ein leises und rhythmisches Klatschen. Mit vielsagendem Blick sah Anneria zu Zanara hinauf, die ihr nur beruhigend entgegen lächelte. Im Gegensatz zu ihr war es für die Blonde keine Ehre, seinen Körper zur Verfügung zu stellen, damit sich andere daran ergötzen konnten. Zaraye, die Schutzpatronin des Wüstenvolkes, war die Göttin der Lust und der Leidenschaft, wodurch man die ihr geweihten Zan-Kari oft in den Bordellen fand, wie dieses eines war.

„Geh hinauf. Ich werde Eliette sagen, dass du etwas für mich von oben holen solltest. Geh auf dein Zimmer und ruhe dich noch etwas aus. Du siehst müde aus, Tazana.“ So sprach die Fürsorge aus der Stimme noch mehr, als die Worte es konnten. Einen kurzen, zweifelnden Blick erntete sie dafür, doch ergeben nickte Anneria dann und ließ sich vom Tresen hinab sinken. Die Schritte mit den kurzen Beinen führten sie rasch durch den großen Raum hindurch und die Treppe hinauf. Auch wenn sie es nicht wollte, musste es wie ein Rennen aussehen. Ein Rennen weg von ihrer Peinigerin. Den langen Gang ließ sie hinter sich und öffnete die Tür, die hinein in ihr Reich führte, um sie dann auch wieder hinter sich zu schließen. Ohne Rücksicht warf sie sich mit dem Rücken voran auf das Bett und starrte an die Decke. Das Gewicht des schmalen Körpers entlockte dem hölzernen Gestell keinen Laut. Zanara war die Einzige in diesem Haus, die freundlich zu ihr war und ihr so etwas wie eine Familie bot. Familie. Es war nur das Wort, dass sie kannte, denn niemals war sie in den Genuss einer Familie gekommen. Die Augen schloss sie, um die Gedanken zu vertreiben. Alle Mühe gab sie sich, um den Schlaf fern von sich zu halten, doch war er stärker als sie es war und entführte sie in sein Reich.

Die Augen öffnete sie ruckartig und setzte sich abrupt auf. Der Blick ging panisch zum Fenster hin. Die Sonne stand noch recht hoch und so war sie sicher, dass sie nicht lange geschlafen hatte. Die rechte Hand legte sie auf die Brust, unter der ihr Herz wild pochte und die Augen schloss sie, um sich zur Ruhe zu zwingen, was ihr nur minder gut gelang. Tief atmete sie ein und wieder aus. Dann wieder und wieder, bis ihr Herz endlich aufhörte zu rasen. Die Füße setzte sie auf den Boden und erhob sich. Den Flur ging sie rasch entlang und nahm zwei Stufen der Treppe gleichzeitig, um in den großen Saal zu kommen, der den Schankraum darstellte. Ihren Blick warf sie als erstes auf den Tresen. Die Krüge standen noch dort, so, wie sie sie hinterlassen hatte. Ein weiteres mal atmete sie erleichtert durch und verlangsamte die Schritte, die sie hinter den Tresen, an den Regalen vorbei, die sich dort befanden, und schlussendlich in die Küche führten.

Regale und Arbeitsflächen säumten die Wände. Eine Tür zwischen den Regalen führte in einen Lagerraum, den Anneria aber selten betreten hatte. Der große Ofen in der hinteren Ecke der Küche diente zum Aufwärmen der Speisen und des Wassers für die heißen Getränke. Eliette machte sich gerade an diesem zu schaffen. Holzscheite wurden durch die geöffnete Luke geschoben und in das Feuer hinein, welches gierig danach griff, um sie zu verschlingen. Die Frau war noch gekleidet wie zuvor, doch die Haare waren etwas unordentlich. Es dauerte einen Moment, eh der Neuankömmling in der Küche bemerkt wurde und die Gelbe drehte sich zu Anneria um. Die Augen funkelten, wie sie es stets taten, nachdem Lennier bei ihr war. Eigentlich war er nur der Wächter des Hauses, doch in Wirklichkeit war er der Marionettenspieler der Herrin.

„Da bist du.“ Erklang die Stimme, die an Schärfe und Wut missen ließ. Es war, als hätte man die Frau gänzlich ausgetauscht. Ein Lächeln trugen die Lippen nicht, dafür waren die Züge aber entspannt. Wesentlich entspannter, als sie es noch zuvor gewesen waren. Hätte man sie entsprechend gekleidet, wäre sie auch als Adlige erkannt wurden, jedenfalls von ihrem Aussehen her. An ihrer Umgangsart würde sie stets auffallen.

„Ja, Herrin. Ich werde nun abwaschen.“ Äußerte Anneria mit gesenktem Haupt und blickte dabei auf den Boden hinab. Sie erwartete schellte, doch stattdessen war es einige Momente ruhig. Nur das Knistern des Feuers, welches im Ofen brannte, erfüllte den Raum. Den Blick hob sie, als keine Antwort kam und blickte Eliette entgegen. Diese wiederholte ihr Nicken, welches Anneria dank des gesenkten Blickes nicht gesehen hatte und so machte sich die Blonde auch gleich an die Arbeit. Aus dem großen Wasserfass schöpfte sie mit einem einfachem Holzeimer Wasser und stellte diesen auf eine der Arbeitsflächen. Einige Male durchschritt sie die Tür, um die Krüge in die Küche zu holen und neben dem Eimer abzustellen, der ihr für den Abwasch dienen sollte. Als die Krüge schlussendlich alle ihren Standort gewechselt hatten, ließ sie sie in das Wasser hinein gleiten und begann sie abzuspülen, um sie dann auf der Arbeitsfläche zu stapeln, auf dass sie abtropfen konnten. Eliette beobachtete sie dabei, während sie neben dem Ofen stand. An die prüfenden Blicke der Frau hatte sie sich schon gewöhnt und so machte es ihr nichts aus unter Beobachtung zu arbeiten.

„Wenn du fertig bist, machst du Zanara ihren Tee. Sie will welchen. Danach brauche ich ein paar Dinge vom Markt, die du besorgst. Wenn du das erledigt hast, säuberst du den Boden des Saales noch einmal und kümmerst dich auch um den Flur oben“ Hagelte es förmlich die weiteren Aufgaben für den Tag, was Anneria nur mit einem Nicken quittierte und sich nicht davon abbringen ließ, die letzten Krüge auch noch zu reinigen. Eliette gab sich zufrieden mit dem Nicken und verließ die Küche. Die Tür fiel hinter ihr zu und die Blonde atmete einmal durch. Die letzten beiden Krüge wurden gereinigt, dann stellte sie den Eimer mit dem Abwaschwasser unter der Arbeitsfläche im Schrank ab. Man würde es am Abend noch verwenden können.

Noch einmal ging ihr Blick hin zu der Tür, die die Küche vom Saal trennte, dann trat sie heran an das Regal, in dem die wenig benutzten Trinkgefäße standen. Einige davon schob sie zur Seite und zog dahinter eine hölzerne, kleine Schachtel hervor, die sie neben dem Ofen auf die Arbeitsfläche stellte. Geschwind griff sie sich die eiserne Kanne, die sie stets für den Tee nutzte, und füllte diese mit Wasser, um sie in den Ofen zu schieben, nahe hin zu den Flammen, auf dass das Wasser heiß werden würde. Während das Wasser erhitzte, nahm sie sich einen Becher und öffnete das Schächtelchen. Ein süßlicher Duft kam ihr aus diesem entgegen. Darin lagen bröselige, längliche Blätter. Es sah nur aus wie Blätter, so hatte ihr Zanara berichtet. In Wahrheit war es von Bäumen geschälte Rinde, die man getrocknet und die sich bei diesem Vorgang zusammen gerollte hatte. Etwas von dieser gab sie in den Becher hinein, eh sie die kleine Schatzkiste wieder gut versteckte. Dann ging ihr Blick abwartend zum Ofen hin. Die Momente strichen vorüber, als wären es Jahre, so kam es ihr vor. Ein leises Pfeifen war hörbar und gab Anneria das Zeichen, dass das Wasser heiß genug war. Die Kanne nahm sie aus dem Ofen, um den Becher mit heißem Wasser zu befüllen und so das Hineingegebene in diesem zu ertränken. Der süßliche Duft wurde sogleich intensiver. Er umspielte ihre Nase und erfüllte die gesamte Küche. Mit einem vorfreudigen Lächeln griff sie sich den Becher und stellte die halb leere Kanne auf dem Ofen ab.

Den Saal und den Korridor durchschritt sie, als wäre sie auf der Flucht vor einem Warthag, einem Monster oder nur auf der Flucht vor Eliette, was dem gleich kam. An die Tür klopfte sie, zu der sie ihre Schritte gebracht hatten. Eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Umwenden musste sie sich nicht, um den Raum zu erkunden. Sie kannte die bunten Stoffe, die an den Wänden hingen und das große Himmelsbett in der Mitte des Raumes, welches ebenso mit leuchtenden Stoffen behangen war. Es wirkte wie eine andere Welt. Die großen Fenster ließen genug Licht herein, dass die Stoffe strahlen konnten. In einer Raumecke befand sich eine Trennwand und hinter dieser Waschutensilien. Es war für jeden ersichtlich, dass die Bewohnerin dieses Zimmers wie die Königin des Hauses behandelt wurde aufgrund ihres Wertes für dieses.

„Anneria?“ Erklang die Stimme von hinter der Trennwand, noch bevor sich die Blonde herum gewendet hatte. Weiter trat sie in den Raum hinein, bedacht dabei den Tee nicht überschwappen zu lassen. Ihre silberblauen Augen richteten sich auf die Trennwand, hinter der Zanara auch schon hervor kam. Kein Stoff bedeckte den Körper. Sie war nackt und zeigte so offen die wohlgeformten Rundungen, ebenso die makellose und weiche Haut, die von einer dunkelbraunen Farbe war. Bis auf ihr Haupt war kein Haar am Körper zu sehen. Mit einem offenen Lächeln trat sie auf Anneria zu, so als wäre es das Normalste für sie, sich so zu zeigen und fürwahr war Zanara die Einzige, mit deren Nacktheit Anneria keine Probleme hatte. Den Becher hielt sie ihr sogleich mit einem Lächeln entgegen. Das braune Augenpaar richtete sich auf diesen und noch bevor es hinein blicken konnte, hellte sich schon die Miene auf. Der Duft hatte die fein geschnittene Nase erreicht. Die Hände griffen nach dem tönernen Trinkgefäß und Zanara hielt es sich direkt unter die Nase, um hörbar den Duft einzuatmen und dann zu ihrer Gönnerin zu blicken. Das Lächeln auf den Lippen der Dunkelhäutigen kannte sie und wusste auch, wie sie aussah, wenn sie erfreut war, doch diesen Ausdruck hatte sie noch nie im Gesicht der Freundin gesehen. Es strahlte förmlich.

„Vielen Dank, Tazana.“ Haucht die Stimme mit hörbarer Rührung und ein kleiner Schluck wurde vom dampfenden Getränk genommen. Die Augen schlossen sich und das Gesicht bekam einen genießenden Ausdruck, als würden alle Wonnen der Welt über sie kommen.

„Gerne, Zanara. Ich wollte dir einfach etwas von dem zurückgeben, was du mir immer gibst. Eliette sagte ja, ich sollte dir Tee mitbringen und dieser Händler … “ Die gehobene Hand unterbrach die unnötige Rechtfertigung Annerias und die so freie Hand schlang sich samt Arm um den so viel helleren und dünneren Leib. Fest drückte die dunkelhäutige Schönheit sie an sich, direkt an die Brust, und drückte ihr einen Kuss auf den Schopf, eh sich ihre Lippen dem Ohr näherten. Diese intime Nähe vermochte es, Anneria die Schamesröte auf die Wangen zu bringen. Es war neu für sie.

„Geschunden und geschlagen bist du, aber nie zu kraftlos, um anderen eine Freude zu bereiten, Tazana. Du bist ein guter Mensch. Glaub nicht daran, was andere dir sagen, höre auf dein Herz. Ein reineres als dieses habe ich noch nie gesehen.“ Flüsterte die Stimme sanft und ließ Anneria schwer schlucken. Noch einige Momente dauerte die Umarmung an, dann löste sich Zanara auch schon wieder von ihr, um einen weiteren Schluck aus dem Becher zu nehmen, den sie in der linken Hand hielt. Mit feucht glänzenden Augen wurde sie dabei beobachtet.

„Danke, Zanara.“ Sprach die Blonde leise, mit einer Stimme, die so zittrig war, dass sie jederzeit zu kippen drohte. Ein solches Kompliment hatte sie aus dem Mund eines anderen noch nie gehört. Ebenso wenig hatte sie erwartet, jemals solche warmen Worte zu hören, die ihr Herz wie die feinste Seide umspielte. Der Ausdruck auf dem Gesicht der Nordländerin war scheinbar aufgefallen, denn er entlockte Zanara ein Schmunzeln. Die Dunkle hob die linke Hand, während die rechte weiterhin den Becher hielt. Eine Strähne strich sie Anneria aus der Stirn und wanderte dann mit der flachen Hand streichelnd über die Wange.

„Du befindest dich hier an einem Ort, der deiner nicht wert ist, Tazana. Das habe ich schon früh bemerkt und auch wenn ich die Gärtnerin war, die deine Blume zu sprießen brachte, habe ich doch nur Wasser hinzugegeben. Der Rest warst alles du. Du und dein Sein. Du und dein Geist.“ Die gesprochenen Worte waren die einer Priesterin, dem war sich Anneria sicher, und spielten darauf an, dass hauptsächlich Zanara es war, die sie aufzog wie eine Mutter, auch wenn sie nicht immer bei ihr sein konnte. Ein weiterer Grund, warum sie sich ihr so verbunden fühlte. Die Schmeichlerin wendete sich herum und trat mit einem Gang hin zu dem kleinen Tischchen, welches neben dem großen Bett stand, der eher einem Tanzen als einem Gehen ähnelte. Die Nordländerin konnte nicht anders, als diesen Bewegungen mit den Augen zu folgen. Einmal mehr verstand sie, was die Männer an dieser Frau fanden, wenn sie sogar sie in ihren Bann ziehen konnte.

„I-ich … werde mich wieder an die Arbeit machen. Eliette hat mir einige weitere Aufgaben gegeben.“ Entschuldigte sich Anneria schon fast. Ob es nun für den Blick war oder dafür, dass sie gehen musste, war ihr dabei selbst nicht klar. Zanara wendete sich nicht herum. Sie drehte den Oberkörper so, dass sie über die Schulter hinweg zur Blonden sehen konnte. Das Lächeln war von den Lippen nicht geschwunden.

„Tu dies, Tazana. Gib auf dich acht.“ Waren die verabschiedenden Worte der Wüstenbewohnerin, die Anneria dazu veranlassten, sich umzuwenden und dann das Zimmer zu verlassen. Als sie die Tür hinter sich schloss, lehnte sie sich erst einmal dagegen, um tief durchzuatmen. Dass sie ihr eine Freude machen würde mit dem Geschenk, für welches sie ihre gesamten gesparten Münzen gegeben hatte, das war ihr bewusst, doch nicht, dass diese Freude so intensiv ausfallen würde. Nach einem Moment der Ruhe trat ein dünnes Lächeln auf die Lippen der Blonden.